Durch eine Sicherheitslücke im Zertifikatssystem von Android können bösartige, scheinbar harmlose Apps tiefgreifende Berechtigungen sichern. 55 Prozent aller Android-Geräte sind angreifbar, schätzen die Sicherheitsforscher der IBM X-Force.
In der der OpenSSL-X.509-Zertfikatklasse von Android wurde eine Schwachstelle gefunden. Entsprechende Zertifikate werden von App-Entwicklern verwendet, um Apps beispielsweise den Zugriff auf Netzwerke oder die Kamerafunktionen im Smartphone zu gewähren.
Falls Hacker diesen Kommunikationskanal zwischen einer Applikation und der Hardware erfolgreich angreifen, können sie je nach App etwa Fotos abgreifen oder Nachrichten versenden oder das ganze Gerät steuern. Ein Cyber-Krimineller müsste sein „Trojanisches Pferd“ nur als Spiel oder beispielsweise als Taschenlampen-App tarnen.
Während der Installation nutzt die harmlos erscheinende App die Schwachstelle und wird zu einer Super-App, die das Gerät, seine Funktionen und Informationen kontrollieren kann. Darüber hinaus können sie reale Apps durch eigene Fälschungen ersetzen, die dann Informationen über den Nutzer sammeln. So könnten sogar die Zugangsdaten fürs Online Banking in die Hände von Cyber-Kriminellen geraten.
Laut IBM sind über 55 Prozent aller Android-Handys betroffen, als angreifbar gelten die Android-Versionen 4.3 bis 5.1 (Jellybean, Kitkat und Lollipop) sowie Android M. Detaillierte Informationen zur Super-App-Lücke haben die IBM Sicherheitsforscher im Security Intelligence Blog veröffentlicht. Außerdem hat Google bereits Patches für die Android-Versionen 4.4, 5.0 und 5.1 sowie für Android M bereitgestellt.
(c)2015 Vogel Business Media
Sie müssen den Inhalt von reCAPTCHA laden, um das Formular abzuschicken. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten mit Drittanbietern ausgetauscht werden.
Mehr Informationen